- In einem bezahlten Artikel („Sponsored Content“) in der Neuen Zürcher Zeitung berichtet Tabak-Konzern Philip Morris über seine Vision einer rauchfreien Zukunft.
Der Zigaretten-Hersteller, welcher hierzulande eine „rauchlose Tabakzigarette“ unter dem Namen IQOS bereits lanciert hat, tüftelt nun offenbar in einem neu gebauten Labor in der Westschweiz auch an Produkten ohne Tabak – somit eine Art E-Zigarette. Dabei geht es um zwei verschiedene Produkte, welche allerdings beide nicht für den Schweizer Markt vorgesehen sind, da sie offenbar nur mit Nikotin produziert werden.
Dennoch ist es interessant, sich diese „Innovationen“ kurz anzuschauen:
Das eine Produkt namens MESH ist gemäss vollmundigem Beschrieb von Philip Morris eine völlig neue Art von E-Zigarette. Für uns ergibt sich aus der Beschreibung hingegen, dass es sich um ein simples Kapselsystem mit geschlossenen Kartuschen (sicherlich proprietäre) geht. Ein Konzept also, das noch aus den Anfängen des Dampfens stammt und zu Recht in die Bedeutungslosigkeit verschwunden ist, da unpraktisch und teuer. In gewissen Märkten wird dieses Produkt bereits verkauft.
Das zweite Produkt STEEM klingt hingegen eher nach einer Neuerung im eigentlichen Sinn, da durch Nikotin und eine Säure Nikotinsalze erzeugt werden, die dann eingeatmet werden. Zumindest scheint es sich hierbei nicht um eine simple Kopie bewährter Konzepte zu handeln – ob es denn auch etwas taugt, ist eine ganz andere Frage. Dieses Produkt soll demnächst in ausländischen Märkten lanciert werden.
Unser Fazit: Heere Absichten der Tabakproduzenten in Ehren – so ziemlich alles ist wohl besser, als Tabak zu rauchen. Davon abgesehen finden wir es doch eher „eigenwillig“, dass die Tabakindustrie mit Millioneninvestitonen veraltete (zumindest im Fall von MASH) Technologie herstellt und den Konsumenten einmal mehr weis zu machen versucht, ein neuartiges heilbringendes Produkt erfunden zu haben. Dies wohlgemerkt in einer Zeit, in der in der Dampfbranche eine Innovation die nächste jagt.