Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat im September 2017 eine Studie publiziert, die wir erst heute entdeckt haben. Unter dem Titel „E-Zigaretten und andere Tabakwaren der neuen Generation 2016 in der Schweiz“ (Volltext nur auf Französisch verfügbar) untersuchte das BAG, wie E-Zigaretten und rauchfreie Tabakprodukte (IQOS etc.) in der Schweiz verwendet werden.
Erwähnenswert scheinen uns folgende Erkenntnisse aus der Studie:
- Insgesamt «dampfen» 0.4% der Bevölkerung ab 15 Jahren täglich und 0.7% mindestens wöchentlich. Diese Anteile scheinen sich auch stabilisiert zu haben und variieren kaum gegenüber den beiden letzten Erhebungswellen. Davor, d.h. 2013, lagen sie mit 0.1% bzw. 0.4% jedoch tiefer.
- 0.3% der Personen ab 15 Jahren gaben an, mindestens einmal pro Woche ein Tabakprodukt des Typs «Heat not burn» zu gebrauchen, inklusive 0.2% täglich Gebrauchende.
- Die Nutzung von nikotinhaltigen Liquids ist bei Personen, die täglich E-Zigaretten dampfen, und solchen, die täglich Tabak Rauchen, deutlich verbreiteter als die Nutzung von nikotinfreien Liquids.
Sennenquöll meint:
Studien-Erkenntnis Nr. 1: Anteil der Dampfer seit 2015 nicht mehr gestiegen. Studien-Erkenntnis Nr. 2: Halb so viele Schweizer qualmen täglich IQOS wie es tägliche Dampfer gibt. Hier läuft etwas gewaltig schief, wenn diese Zahlen stimmen.
Was hier schief läuft, ergibt sich sogleich aus Studien-Erkenntnis Nr. 3:
Die meisten Dampfer wollen Nikotin. Das ist logisch, da Dampfer hauptsächlich ehemalige Raucher sind. Das BAG verbietet den Schweizer Händlern und Produzenten jedoch nach wie vor, Nikotin-Liquid zu verkaufen. Es lässt die Tabakindustrie aber gleichzeitig mit ihren „neuartigen rauchlosen Tabakprodukten“ (welche selbstverständlich Nikotin enthalten) gewähren – obwohl selbst das BAG die E-Zigarette für unbedenklicher hält als IQOS & Co.
Wen wundert es da, wenn die Dampfer-Zahlen stagnieren und sich die Raucher stattdessen weiterhin schädlichen Tabak reinziehen (ob nun mit oder ohne Verbrennung) um an ihr Nikotin zu kommen?
Vielen Dank für diese wirklich „bemerkenswerte“ Gesundheitspolitik, BAG.